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Verzeigung: Fragen und Antworten

Verzeigung: Fragen und Antworten

Wer sich in der Schweiz nicht an die geltenden Tempolimits hält und durch Blitzer oder Verkehrskontrollen der Polizei dabei erwischt wird, muss mit entsprechenden Geldbussen oder sogar einer Verzeigung rechnen. Was eine Verzeigung in ihrer Wortbedeutung eigentlich heisst, welche Strassenverkehrsregeln es in der Schweiz zu beachten gilt, um einer Verzeigung zu entgehen, ob Radar-Warnungen erlaubt sind sowie viele weitere nützliche Informationen erhältst du im folgenden FAQ.

Was ist eine Verzeigung in ihrer Wortbedeutung?

Das Wort Verzeigung leitet sich vom Verb zeigen ab und beschreibt den Vorgang, einer Polizeibehörde oder Staatsanwaltschaft ein verübtes Vergehen mitzuteilen. Gängige Synonyme sind unter anderem Anzeige, Meldung oder Beschuldigung. In dieser Wortbedeutung wird Verzeigung in den Ländern Schweiz und Liechtenstein eher umgangssprachlich verwendet. Anzeige ist eher gebräuchlich und ersetzt das schweizerische Wort Verzeigung auch im aktuell geltenden Strassenverkehrsgesetz der Schweiz. Aus diesem Grund gibt es keine einschlägige Definition des Begriffs Verzeigung, sondern lediglich eine umgangssprachliche Wortbedeutung in der schweizerischen Sprache.

In welchen Fällen kann es zu einer Verzeigung im Strassenverkehr kommen?

Zu einer Verzeigung kommt es in der Regel dann, wenn die Tempolimits der Schweiz von einem Verkehrsteilnehmer stark überschritten werden. Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, welche Höchstgeschwindigkeiten auf den schweizerischen Strassen gelten. Diese Informationen erhältst du hier:

  • innerorts: 50 Kilometer pro Stunde
  • ausserorts: 80 Kilometer pro Stunde
  • Autostrassen: 100 Kilometer pro Stunde
  • Autobahnen: 120 Kilometer pro Stunde

Werden diese Geschwindigkeiten überschritten, kommt es je nach Schwere entweder zu einer Geldbusse oder zu einer Verzeigung mit zusätzlichen Geldbussen und drohendem Führerscheinentzug. Ab einer folgenden Geschwindigkeitsüberschreitung muss mit einer Verzeigung gerechnet werden:

  • innerorts: ab 16 Kilometern pro Stunde zu schnell
  • ausserorts: ab 21 Kilometern pro Stunde zu schnell
  • Autostrassen: ab 21 Kilometern pro Stunde zu schnell
  • Autobahnen: ab 25 Kilometern pro Stunde zu schnell

Bei sehr schweren Überschreitungen wird die Verkehrsregelverletzung ausserdem ins Strafregister eingetragen und bleibt dort für eine festgelegte Zeitspanne ersichtlich.

Wie wird eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der Schweiz bewiesen?

Um eine Überschreitung des Tempolimits in der Schweiz zu erkennen und nachzuweisen, werden hauptsächlich Blitzer verwendet. Davon gibt es im gesamten Land etwa 4.300, die meisten davon in den Städten Zürich, Schaffenhausen und Luzern. Die Anlagen werden von der Verkehrskontrollabteilung betrieben. Blitzer dienen jedoch nicht nur der Überwachung von Geschwindigkeitsübertretungen, sondern auch zum Zwecke der Abgas- und Lärmminderung in Wohngebieten.

Wann darf die Polizei allgemeine Verkehrskontrollen durchführen?

Die Polizei darf jederzeit eine allgemeine Verkehrskontrolle durchführen, auch wenn keine offensichtliche Regelverletzung ersichtlich war. Wenn du also von der Polizei angehalten wirst, brauchst du nicht unbedingt davon auszugehen, dass du etwas Unrechtes getan hast.

Mit welchen Geldbussen ist wegen einer Geschwindigkeitsübertretung zu rechnen?

Die zu zahlende Geldbusse hängt davon ab, wo die Überschreitung stattgefunden hat und um wie viele Kilometer das geltende Tempolimit überschritten wurde. Handelt es sich um ein nur geringes Vergehen, infolgedessen keine Verzeigung stattfindet, gibt es festgelegte Bussen, die der Betreffende zu zahlen hat. Ist ein Verkehrsteilnehmer beispielsweise auf einer Strasse innerorts unterwegs und fährt 6 bis 10 Kilometer pro Stunde zu schnell, muss er 110 Euro Strafe zahlen. Überschreitet er in einer 80er-Zone dieses Limit um 6 bis 10 Kilometern pro Stunde, wartet ein Bussgeldbescheid von 92 Euro auf ihn. Bei einer schweren Überschreitung mit Verzeigung ist das genaue Bussgeld nicht von vornherein festgelegt, sondern wird richterlich bestimmt.

Was passiert, wenn ein Bussgeld nicht bezahlt wird?

Wird ein Bussgeld nicht innerhalb der Frist beglichen oder kommt es in diesem Rahmen zu etwaigen Protesten oder Streitereien, kann das Bussgeld in eine Ersatzfreiheitsstrafe umgewandelt werden. In extremen Fällen droht sogar eine Inhaftierung. Zwischen den Ländern Deutschland und Schweiz gibt es jedoch kein Vollstreckungsabkommen, wonach ein Schweizer Bussgeld nicht in Deutschland eingetrieben werden kann. Ausserdem verjährt ein schweizerischer Bussgeldbescheid nach drei Jahren.

Dürfen in der Schweiz Radar-Warnungen durchgeführt werden?

Nein, in der Schweiz ist es nicht erlaubt, Apps oder Geräte zu verwenden, die vor Verkehrskontrollen oder Blitzern warnen. Dieses Verbot gilt bereits seit 2013 und ist im Artikel 98 a des Strassenverkehrsgesetzes geregelt. Hiernach ist nicht nur die Verwendung, sondern auch schon das reine Mitführen einer Vorrichtung, die zu Radar-Warnungen fähig ist, untersagt. Sie darf ebenso weder verkauft noch weitergegeben oder ins Land eingeführt werden. Wenn du von der Polizei mit einem solchen Gerät erwischt wirst, musst du in schweren Fällen mit einer Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen rechnen. Der Grund für diese harte Strafe ist, dass insbesondere notorische Schnellfahrer durch das Verbot daran gehindert werden, die gesetzlichen Höchstgeschwindigkeiten zu überschreiten. Ohne die Möglichkeit, Radar-Warnungen in Anspruch zu nehmen, ist man in der Schweiz also dazu gezwungen, sich an die örtlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, wenn man Bussgelder verhindern will.

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