Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.
Im Normalfall ist es so, dass sich in der Schweiz nach einer Scheidung beide Ehepartner das gemeinsame Sorgerecht für die Kinder teilen. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. Das Familienrecht besagt, dass immer das Wohl des Kindes im Vordergrund steht. Daher kann es durchaus passieren, dass das Sorgerecht allein auf den Vater oder die Mutter übertragen wird.
Sorgerechtsfragen, Unterhalt und die Verteilung des Vermögens, dies sind nur einige rechtliche Fragen, die im Fall einer Ehescheidung auf dich zukommen. Was hat es mit dem Trennungsunterhalt auf sich? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Kindes- und Ehegattenunterhalt. Anders als in Deutschland gibt es in der Schweiz keine einheitliche Berechnungsgrundlage für den Kindesunterhalt. Zwar enthält die sogenannte Züricher Tabelle einige Richtwerte, andere Kantone wiederum richten sich nach der Einkommenslage. Ein Trennungsunterhalt, wie man ihn in Deutschland kennt, ist in der Schweiz nicht vorgesehen. Einige Gerichte sprechen sich in den Eheschutzverfahren aber dennoch für die Unterhaltszahlung an Ehegatten aus. Solche Verfahren sollen dazu dienen, einen Interessenausgleich zwischen den getrennt lebenden Ehepaaren zu schaffen.
Auch die Steuerfolgen solltest du nicht ausser Acht lassen. Kommt es zu einer Scheidung, werden beide Ehepartner getrennt veranlagt und besteuert. Dies bedeutet für dich, dass du eine eigene Steuererklärung abgeben musst. Unterhaltsbeiträge sind übrigens als Einkommen steuerbar und können zum Abzug gebracht werden.
Eine Ehescheidung muss grundsätzlich vor einem Gericht erfolgen, wobei beide Antragsgegner anwesend sein müssen. Beim Gericht erhältst du auch entsprechende Formulare, mit welchen du die Scheidung schriftlich einreichst. Einen Rechtsanwalt musst du dir für eine Ehescheidung nicht zwingend nehmen. Jedoch ist es aufgrund der teilweise schwer verständlichen Rechtslage ratsam, dies zu tun. Sind sich die Ehepartner hingegen über die Ehescheidung einig, kann diese recht schnell über die Bühne gehen. Eine Trennungszeit muss nicht eingehalten werden. Sobald der Scheidungsantrag beim Gericht eingereicht wurde, kommt es in vielen Fällen bereits nach sechs Wochen zur Verhandlung und die Rechtskraft tritt ein. Solch eine rechtskräftige Entscheidung kann nicht rückgängig gemacht werden. Bedenke neben den behördlichen Gebühren auch die Gerichtskosten, die bei einer Ehescheidung fällig werden. Diese sind von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Je schneller die Ehescheidung über die Bühne geht, desto günstiger sind die Gerichtskosten. Sind sich die Partner hingegen nicht einig und kommt es zu zeitlichen Verzögerungen, steigen auch die Kosten entsprechend an.
Vor allem Frauen haben Angst, dass sie nach der Ehescheidung in finanzielle Engpässe geraten. Im Normalfall greift nach der Scheidung die sogenannte Errungenschaftsbeteiligung. Dies bedeutet, dass sämtliche Vermögenswerte, die beide Partner während der Ehe angeschafft haben, genau aufgeteilt werden. Vermögenswerte, welche die Partner bereits vor der Ehe besessen haben, sind davon nicht betroffen. Anders sieht es aus, wenn du einen Ehevertrag abgeschlossen und dich für die Gütertrennung oder die Gütergemeinschaft entschieden hast. Bei der Gütertrennung gibt es ganz klar getrennte Konten beider Ehepartner; gemeinschaftliches Vermögen fällt nicht an.
Eine Scheidung muss grundsätzlich vor einem Gericht ausgetragen werden. Zu diesem Zweck muss ein schriftlicher Antrag gestellt werden. Sind sich beide Parteien einig, kann der Gerichtstermin recht schnell erfolgen; häufig besteht die Rechtskraft bereits nach sechs Wochen. Kommt es hingegen zu Streitigkeiten und Unklarheiten, kann sich der Vorgang über eine deutlich längere Zeit hinziehen.
Wenn du dich mit deinem Ehepartner auseinandergelebt hast, bedeutet dies noch lange nicht, dass ihr euch scheiden lassen müsst. Die vorgenannten Scheidungsfolgen kannst du umgehen, wenn ihr zwar wie getrennt lebende Ehepaare wirtschaftet, auf dem Papier aber Mann und Frau bleibt. Das Erb- und Steuerrecht bleibt in diesem Fall komplett unberührt. Allerdings sieht das Schweizer Scheidungsrecht vor, dass ihr euren gemeinsamen Haushalt aufgebt und getrennt lebt. Auch bei einer Trennung, die bestenfalls vom Notar beurkundet wird, solltest du dir gemeinsam mit deinem Ehepartner über folgende Fragen klar werden:
Fürsorgerischer Freiheitsentzug, oder auch fürsorgerische Unterbringung, ist eine sogenannte Massnahme zum Erwachsenenschutz. Es handelt sich um eine (kurzfristige) kontrollierte Einweisung eines eigentlich mündigen Bürgers in eine geeignete Anstalt. Zumeist handelt es sich bei dieser um eine psychiatrische Anstalt. Das Gesetz zum fürsorgerischen Freiheitsentzug firmiert unter dem Begriff «fürsorgerische Unterbringung» und gilt seit 2013. Es hat das Gesetz zur «fürsorgerischen Freiheitsentziehung» abgelöst. Du findest den entsprechenden Gesetzestext in den Artikeln 426 bis 439 des Zivilgesetzbuches (Stand: 2020). Da der fürsorgerische Freiheitsentzug offiziell eine Schutzmassnahme ist, hat er nichts mit Strafverfahren oder Ermittlungsverfahren zu tun. Er kann sich auf diese aber auswirken.
Die Invalidenversicherung stellt eine wichtige Säule des Sozialversicherungsnetzes in der Schweiz dar. Sie greift immer dann ein, wenn Menschen durch einen Gesundheitsschaden nicht mehr arbeiten können oder Hilfe bei der Wiedereingliederung brauchen. Auch schon im Vorfeld kann die Invalidenversicherung aktiv werden, um die Entstehung einer Invalidität zu verhindern. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Versicherung. Wir erklären zum Beispiel, wer dort versichert ist, was als Gesundheitsschaden gilt und welche Leistungen die Invalidenversicherung erbringt.
Die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft ist das Regularium für die politische Verfassung der Schweiz. Sie stellt eine Bundesverfassung dar, ist oberstes Recht, gibt aber gleichzeitig umfassende Kompetenzen an die Kantone und Gemeinden ab. Gleichzeitig definiert sie die Schweiz als Bundesstaat mit einer halbdirekten Demokratie – also mit Elementen einer repräsentativen und einer direkten Demokratie. Diese politische Form ist besonders. Was du über die schweizerische Bundesverfassung wissen solltest und was du unter anderem für Rechte hast, erfährst du hier. Die Bundesverfassung der Schweiz ist etwas, worauf man im Ausland oftmals mit ein wenig Neid blickt.
Wenn eine Person eine andere beschimpft, dann kränkt sie diese in vielen Fällen nicht nur, sondern kann sich unter bestimmten Voraussetzungen auch strafbar machen. Es gibt im Strafrecht viele Delikte, die sich gegen die persönliche Ehre anderer Menschen richten. Dazu gehören Beleidigungen, Verleumdungen und üble Nachrede. Auf Letzteres gehen wir in diesem Artikel genauer ein: Was man unter übler Nachrede versteht, wann sie strafbar ist und womit der Täter rechnen musst, erfährst du hier.
Die Niederlassungsbewilligung, auch als Ausländerausweis bezeichnet, ist für alle in der Schweiz lebenden ausländischen Mitbürger ein wichtiges Dokument. Es berechtigt zum dauerhaften Aufenthalt im Land, doch nicht nur das: Auch die Ausübung einer selbstständigen Erwerbstätigkeit ist mit diesem Dokument möglich. Diese Bewilligung wird von den meisten in der Schweiz lebenden Ausländern daher angestrebt, da sie an keinen Zweck und an keine Frist gebunden ist. Hast du dieses Dokument einmal erhalten, kann es dir nur wieder entzogen werden, wenn du straffällig wirst oder über einen längeren Zeitraum von Sozialhilfe lebst.
Wenn einer Person bestimmte Dinge rechtlich zustehen, kann eine Gegenpartei durch eine Verzichtserklärung sicherstellen, dass die Person keine Ansprüche erhebt. In vielen Fällen ist für die Verzichtserklärung eine notarielle Beglaubigung notwendig, so vor allen Dingen bei Erbverzicht oder Unterhaltsverzicht. Die Verzichtserklärung ermöglicht Rechtsklarheit und vermeidet Streitigkeiten. Dem Verzichtserklärer kann dabei auch eine Entschädigung zugestanden werden. Mehr zum Thema erfährst du hier.