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Die Fürsorgepflicht ist im Schweizer Arbeitsrecht im Zivilgesetzbuch (Obligatenrecht OR) Artikel 328 und in weiteren Gesetzen (zum Beispiel im Gleichstellungsgesetz) festgehalten. Genauso wie beispielsweise die Lohnzahlungspflicht, gehört die Fürsorgepflicht zu den wesentlichen Pflichten des Arbeitgebers zugunsten des Arbeitnehmers. Sie soll dem Schutz der Persönlichkeit des Arbeitnehmers dienen und seine berechtigten Interessen vertreten. Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber seinen Angestellten betrifft mehrere Bereiche beziehungsweise Elemente. Das sind:
Zu einer wesentlichen Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gehört, die Persönlichkeit seiner Angestellten am Arbeitsplatz zu schützen. Der Persönlichkeitsschutz ist dabei als Oberbegriff zu verstehen, der mehrere Bereiche, wie das Recht auf Freizeit und den Schutz vor Mobbing, umfasst. Der Arbeitgeber hat dafür Sorge zu tragen, dass die Gesundheit der Arbeitnehmer durch die Ausübung der Tätigkeit nicht gefährdet wird. Mit ungerechtfertigten Eingriffen in das Leben, die Privatsphäre und die Ehre des Arbeitnehmers verstösst der Arbeitnehmer gegen seine Fürsorgepflicht.
Der Bereich Gesundheitsschutz bezieht sich bei der Fürsorgepflicht auf die Vermeidung von Unfällen bei sämtlichen Arbeitsabläufen. Darüber hinaus trägt der Arbeitgeber dafür Sorge, dass der Arbeitnehmer nicht durch das Verhalten von Dritten gefährdet ist. Ausserdem muss er ihn vor Stress schützen. Mögliche Massnahmen des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz sind unter anderem die Bereitstellung eines geeigneten Arbeitsplatzes sowie von Maschinen mit entsprechenden Schutzvorrichtungen. Bei Bedarf obliegt es dem Unternehmen zudem, die Mitarbeiter mit Schutzkleidung auszurüsten und weitere Schutzmassnahmen sowie eine entsprechende Instruktion zu veranlassen.
Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf ein schriftliches Arbeitszeugnis. Dieses muss ihm der Arbeitgeber unaufgefordert bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses ausstellen sowie jederzeit auch auf Verlangen des Mitarbeiters während der Beschäftigung, sofern ein triftiger Grund vorliegt.
Ist der Arbeitnehmer mit dem Zeugnis nicht einverstanden, kann er dem Arbeitgeber einen entsprechenden Hinweis geben. Eine Nachbesserung muss dieser allerdings nur dann vornehmen, wenn beispielsweise die beschriebenen Leistungen nicht den tatsächlichen Aufgaben entsprechen oder es Lücken bei der Aufgabenbeschreibung gibt.
Abhängig vom Arbeitszeitmodell hat der Arbeitgeber seinen Angestellten in der Schweiz mindestens einen freien Tag pro Woche einzuräumen. Ein Anspruch auf zwei freie Tage besteht nicht. Darüber hinaus ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, dem Arbeitnehmer bei wichtigen persönlichen Angelegenheiten, die nicht im Rahmen der normalen Freizeit stattfinden können, frei zu geben. Dazu gehören zum Beispiel die Geburt eines Kindes, die eigene Hochzeit oder eine Prüfung.
In der Schweiz hat jeder Arbeitnehmer das Recht auf mindestens vier Wochen Urlaub im Jahr, Personen unter 20 Jahren haben sogar einen Anspruch auf fünf Wochen Ferien. Zwar kann der Arbeitgeber grundsätzlich entscheiden, wann die Ferien genommen werden, der Angestellte hat jedoch ein Mitspracherecht.
Die Verletzung der Fürsorgepflicht gibt dem Arbeitnehmer das Recht, folgende Sanktionen durchzusetzen:
Zur Durchsetzung der eigenen Interessen sind Arbeitnehmer gut damit beraten, sich im Falle einer Verletzung der Fürsorgepflicht einen rechtlichen Beistand zu nehmen. Ein Rechtsanwalt kann zunächst eine Drohung aussprechen, bei Bedarf die Interessen des Klienten aber auch vor Gericht durchsetzen.
Während der Arbeitgeber seiner Fürsorgepflicht nachkommen muss, besteht für den Arbeitnehmer gemäss des Schweizer Arbeitsrechts auf der anderen Seite die Treuepflicht (OR 321). Diese besagt, dass der Arbeitnehmer zur Interessenwahrung seines Arbeitgebers verpflichtet ist und nichts unternehmen darf, was dem Unternehmen schaden könnte – diese Verpflichtung gilt auch in der Freizeit. Zur Treuepflicht gehören daher vor allem Unterlassungen, zum Beispiel von einem rechts- und pflichtwidrigen Verhalten am Arbeitsplatz abzusehen, Firmeneigentum nicht privat zu nutzen, Mitarbeiter nicht zu illegalem Verhalten anzustiften und den Betriebsfrieden nicht zu stören. Grundsätzlich geht es bei beiden Verpflichtungen darum, sowohl die Interessen des Arbeitgebers als auch die des Arbeitnehmers in einen Einklang zu bringen.
Egal, ob du dich noch in der Probezeit oder in einem langjährigen Arbeitsverhältnis befindest – Kündigungsgründe für einen Job kann es viele geben. Diese reichen von Unzufriedenheit am Arbeitsplatz bis hin zu neuen privaten Zielen, die mit dem aktuellen Job nicht zu vereinen sind. Auch der Arbeitgeber kann zahlreiche Gründe haben, um einen Arbeitnehmer zu entlassen. Diese Gründe müssen nicht immer auf mangelnde Leistung zurückzuführen sein, sondern können auch aus betrieblichen Veränderungen hervorgehen. Welche Kündigungsgründe es bei einem Arbeitsverhältnis geben kann und was bei der Kündigung eine Arbeitsstelle sonst noch zu beachten ist, erfährst du in diesem Artikel.
Während in anderen Ländern der Gerichtsschreiber als Beruf bereits veraltet ist, bleibt er in der Schweiz weiterhin ein häufig gewählter Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Er übernimmt dabei auch wichtige Aufgaben in einer Anwaltskanzlei und am Bundesgericht. Der Gerichtsschreiber ist heutzutage wieder gefragt, da die Schweizer Gerichte stark überlastet sind und der Gerichtsschreiber auch für die Öffentlichkeit eine wichtige Rolle spielt. Er ist in der Schweiz mit einem grossen Aufgabenspektrum betraut und sogar in die Entscheidungsfindung des Urteils involviert.
In der Schweiz gelten andere Regeln für den Schutz der Landessicherheit und andere waffenrechtliche Bedingungen als im Ausland. Jeder Schweizer darf privat eine Waffe besitzen und für sich erwerben, um für die eigene Sicherheit zu sorgen, solange im Gesetz keine besonderen Bestimmungen festgelegt sind. Auch dürfen beispielsweise Soldaten ihre Dienstwaffe nach der Dienstpflicht behalten und mit nach Hause nehmen, wobei hier erweiterte Regeln gelten. Allerdings geht mittlerweile die Zahl an Armeewaffen im Privatgebrauch zurück. Dennoch hat jeder Schweizer das Recht, sich durch eine Waffe zu verteidigen. Alles rund um das spannende Thema erfährst du hier.
Wenn ein Gläubiger ein Betreibungsbegehren einleitet, befindet sich der Schuldner in Zugzwang: Ein Kredit ist schnell aufgenommen, kann aber auch zu Problemen führen. Dieses How-to soll dir zeigen, wie sich eine Betreibung am besten löschen lässt. Dabei präsentieren wir dir eine Anleitung, über die du einen detaillierten Ablauf zum Löschen der Betreibung im Register erhältst. Welchen Antrag du auszufüllen hast, welche Frist einzuhalten ist und wie lange sich eine Löschung hinziehen kann, fassen wir dir hier ebenfalls zusammen. Grundsätzlich gilt: Um eine Betreibung schnell löschen zu lassen, kommst du häufig um eine kompetente Beratung nicht herum.
Die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft ist das Regularium für die politische Verfassung der Schweiz. Sie stellt eine Bundesverfassung dar, ist oberstes Recht, gibt aber gleichzeitig umfassende Kompetenzen an die Kantone und Gemeinden ab. Gleichzeitig definiert sie die Schweiz als Bundesstaat mit einer halbdirekten Demokratie – also mit Elementen einer repräsentativen und einer direkten Demokratie. Diese politische Form ist besonders. Was du über die schweizerische Bundesverfassung wissen solltest und was du unter anderem für Rechte hast, erfährst du hier. Die Bundesverfassung der Schweiz ist etwas, worauf man im Ausland oftmals mit ein wenig Neid blickt.
In manchen Situationen wünschen wir uns sehnlichst, dass wir etwas "rückgängig" machen könnten. Was uns im Leben in der Regel nicht möglich ist, löst das Recht mit dem juristischen Konzept der Annullierung. Rechtlich verankert, ist sie uns oft eine Hilfe in Situationen, in denen wir Entscheidungen nochmals überdenken wollen. Manchmal stehen wir aber auch auf der falschen Seite einer Annullierung: etwa am Flughafen, wenn unsere Reise in den wohlverdienten Urlaub entfällt. Hier erfährst du, was es mit dem Begriff "Annullierung" auf sich hat und in welchen Fällen sie möglich ist.