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Grundsätzlich gilt jede Person ab Erreichen der Volljährigkeit als urteilsfähige Person. Die Urteilsfähigkeit kann jedoch in bestimmten situativen Kontexten abgesprochen werden oder als gemindert gelten. Menschen mit einer geistigen Behinderung schwereren Grades erreichen diese Urteilsfähigkeit niemals. Eine Person gilt dann als urteilsunfähig, wenn durch Evaluationen festgestellt wurde, dass sie über einige oder mehrere moralische Prinzipien nicht verfügt oder diese in ihren Handlungen nicht beachten kann. Kurz gefasst, handelt es sich bei fehlender Urteilsfähigkeit um den Erlass der Verantwortung, eigene Entscheidungen treffen zu können und zu dürfen.
Zweifel an der Fähigkeit, über eigene Entscheidungen zu urteilen, tritt dann ein, wenn eine Person beispielsweise an Psychosen leidet, die sie zu falschen Entscheidungen führen. Diese betreffen in erster Linie Situationen, in denen sie nicht nur sich, sondern auch andere Menschen oder Lebewesen aktiv gefährdet. Ausserdem werden auch Menschen für urteilsunfähig erklärt, die eine geistige Behinderung haben. Je nach Schweregrad der Behinderung können einige Personen weder sprechen noch bestimmte Gedankengänge durch- oder zu Ende führen. Diesen Personen wird die Urteilsfähigkeit in Permanenz abgesprochen, sodass sie zum Beispiel in Krankheitsfall eine Patientenverfügung benötigen, die etwa ihr Betreuer ausstellt. Bestimmte Entscheidungen werden damit von Dritten gefällt und durchgeführt. Ein Fall, der im Alltag glücklicherweise eher selten vorkommt, ist der Umgang mit Personen, die entweder besonders schwere Straftaten begehen oder auch leichtere Straftaten besonders häufig. Einige Menschen werden durch Traumata in ihrer Kindheit zum Täter. Das kann etwa aufgrund psychischer oder körperlicher Misshandlungen geschehen. Andere Personen sind schwer drogenabhängig und begehen Taten im Rausch. Wieder andere handeln unter Halluzinationen oder Psychosen. Während der Tat ist der Täter dann kaum oder gar nicht er selbst. In all diesen Fällen kann die Urteilsfähigkeit bei einer Straftat gemindert sein.
Ein Urteil über die Urteils- und Handlungsfähigkeit einer Person kann nur durch ein psychiatrisches Gutachten gefällt werden. Das heisst, dass die betroffene Person Gespräche mit einem oder mehreren Psychiatern führt, die eine Evaluation der Situation anhand der gegebenen Antworten vornehmen. Zu den gängigen Kriterien gehören:
Diese Gespräche werden in anderer Form auch als Voraussetzungen für Menschen angesehen, die aufgrund einer geistigen Behinderung nicht selbst in der Lage sind, Entscheidungen für sich und Angehörige zu übernehmen.
In der Schweiz gilt jeder Mensch laut des Schweizerischen Zivilgesetzbuches als „[u]rteilsfähig im Sinne des Gesetzes […], [dem] nicht wegen [seines] Kindesalters, infolge geistiger Behinderung, psychischer Störung, Rausch oder ähnlicher Zustände die Fähigkeit mangelt, vernunftgemäss zu handeln." Das Gesetz geht demnach davon aus, dass jedem Menschen nach durchlaufener Entwicklung die Urteilsfähigkeit im ausreichenden Masse zukommt und die im Gesetz genannten Fälle als Abweichungen von der Norm zu verstehen sind. Diese Richtlinien kann nur ein Arzt für eine bestimmte Person in einer konkreten Situation überprüfen. Dabei darf es sich nicht um eine einmalige falsche Entscheidung durch die Person handeln. Vielmehr muss die Urteilsunfähigkeit ein lang andauernder Zustand sein, durch den die Sicherheit oder das Leben des Betroffenen und auch anderer Personen gefährdet wird. Je nachdem, welche Handlungen bereits gesetzt wurden, kann sich das ärztliche Urteil auf unterschiedliche Rechtsbereiche auswirken.
Ein psychiatrisches Gutachten wird lediglich durch einen Arzt bzw. Psychiater ausgestellt. Dieses dauert in der Regel seine Zeit, da mehrere Gespräche geführt und evaluiert werden müssen. Eine Bestätigung der eingeschränkten Urteilsfähigkeit steht daher am Ende eines sorgfältigen Begutachtungsprozesses.
Wer alle Kriterien für eine Urteilsunfähigkeit erfüllt, wird grundsätzlich auch als handlungsunfähig bezeichnet.
Auch jenseits der juristischen Dimension kann es rein medizinische Gründe dafür geben, dass die Handlungsfähigkeit eines Menschen nur bedingt möglich ist. Durch Richtlinien wie den Vorsorgeauftrag werden alle Kriterien abgedeckt, um über Belange wie die Organspende oder eine Patientenverfügung zu entscheiden. Weitergehend können Zwangsmassnahmen erhoben werden, wenn eine Person im Rahmen einer Früherkennung sichtlich und gut evaluiert als suizidgefährdet gilt. Ein psychiatrisches Gutachten kann demnach nicht nur rückwirkend zur Evaluierung dienen, sondern auch vorausschauend, um negative Konsequenzen zu verhinder, ehe sie eintreten.
Wir alle schliessen im Laufe unseres Lebens unzählige Verträge ab. Bei den meisten von ihnen geschieht das unbewusst – etwa beim täglichen Einkauf. Andere Vertragsabschlüsse dagegen sind von grosser Bedeutung für unser Leben: der Abschluss eines Arbeitsvertrages beispielsweise oder der Kauf einer Immobilie. Dass man aus bereits geschlossenen Verträgen oft nur schwer herauskommt, davon können viele ein Lied singen. Doch es gibt auch gute Gründe und Möglichkeiten, fehlerhafte Vereinbarungen wieder zu lösen oder umzuwandeln. Dabei unterscheidet die Rechtsprechung verschiedene Sachverhalte. Die grundlegendsten haben wir im Folgenden für dich zusammengefasst.
Wenn sich Eltern scheiden lassen, dann entscheidet manchmal das Gericht über die Obhut des Kindes. In den meisten Fällen übernehmen Eltern, die sich getrennt haben, das gemeinsame Sorgerecht und sorgen somit weiterhin gleichermassen für das Wohl des Kindes. Ist dieses jedoch gefährdet, so kann es vorkommen, dass einer der beiden Elternteile das alleinige Sorgerecht beantragt. Doch was bedeutet es eigentlich, das alleinige Sorgerecht oder die alleinige Obhut für die gemeinsamen Kinder zu tragen und welche Voraussetzungen müssen hierfür erfüllt werden? Diese und weitere Fragen werden dir im folgenden Artikel beantwortet.
Du hast dich dazu entschieden, deine Arbeitsstelle zu kündigen? Vielleicht musstest du lange überlegen und hast nun Klarheit über dein zukünftiges Berufsleben, vielleicht treiben dich plötzliche Veränderungen im Leben dazu. Ist der Entschluss aber einmal gefasst, so ist der nächste Schritt derselbe: die schriftliche Kündigung. Ein persönliches Gespräch mit dem Chef, um ihn über die Kündigung im Vorhinein zu informieren, ist ein Akt der Höflichkeit, insbesondere bei langjähriger Zusammenarbeit. Bei der schriftlichen Kündigung muss jedoch formal alles stimmen, damit diese auch rechtskräftig ist. Was du bei deiner schriftlichen Kündigung beachten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Das Güterrecht regelt, welche Güter welchem Ehepartner gehören. Es ist massgebend für eine Aufteilung des Vermögens bei der Beendigung einer Ehe, sei dies durch den Tod eines Ehepartners oder bei einer Scheidung. Oft ist bei der Heirat das Vermögen und das Einkommen ein Tabuthema. Das künftige Ehepaar vermeidet das Thema etwa aus Angst, dass eine Diskussion darüber als Misstrauensvotum gewertet wird. Dabei sollten sich die Betroffenen bewusst sein, dass sehr viele Ehen heutzutage wieder auseinander gehen. Wir sagen dir, was die einzelnen Güterstände bedeuten und welche Auswirkungen sie haben.
Geld ist immer ein gutes Geschenk – wer jedoch einen höheren Betrag verschenkt, sollte einkalkulieren, dass in der Schweiz darauf unter Umständen eine Schenkungssteuer anfällt. Mit der Frage, wie viel Geld du steuerfrei verschenken kannst, beschäftigt sich unser Ratgeber. Wir erörtern dabei die kantonalen Besonderheiten, welche Schenkungen steuerfrei sind und welche Freibeträge in den einzelnen Kantonen gelten. Ausserdem erklären wir dir, wann du eine Schenkung in deiner Steuererklärung angeben musst und wie hoch die jeweiligen Steuern sind.
Auch bei getrennten oder geschiedenen Eltern ist es heutzutage keine Seltenheit mehr, dass beide Elternteile das Sorgerecht gemeinsam übernehmen. Im Grunde genommen wird das Sorgerecht in diesem Fall gar nicht verändert. Verheiratete oder zusammen lebende Eltern haben in der Regel immer das gemeinsame Sorgerecht für ihr Kind, was nach einer Scheidung zunächst auch so bleibt. Dennoch treten beim gemeinsamen Sorgerecht nach einer Trennung vermehrt Ungewissheiten auf. Die häufigsten Fragen zu diesem Thema beantworten wir dir in dem folgenden Artikel.