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Per Testament kann der Erblasser die Erbteilung gestalten. Sollte er keinen Erbvertrag abgeschlossen haben, dann kommt die gesetzliche Erbfolge zur Anwendung:
Der Pflichtteil ist ein garantierter Teil des Erbes für die Nachkommen. Er wird an die Nachkommen, die Eltern, den Ehegatten oder den eingetragenen Partner vergeben und umfasst bis 2022 drei Viertel der Erbmasse. Die Erbrechtsreform von Dezember 2020 sieht hier zwei Änderungen vor: Der Pflichtteil wird ab 2023 auf die Hälfte der Erbmasse reduziert und Eltern als Empfänger ausgeschlossen.
Wenn das Testament nicht den Pflichtteil enthält, dann wird er deshalb nicht ungültig. Stattdessen müssen die Erben ihn vor dem Gericht erstreiten. Du als Erblasser hast also keine Möglichkeit, diesen Pflichtteil zu umgehen. Selbst mit einem Testament ist es dir nicht erlaubt, einem deiner Erben den Pflichtteil zu entziehen. Jedoch können die Erbenden mit einem Erbverzichtsvertrag ihre Ansprüche auf den Pflichtteil aufgeben.
Der Teil, der nicht zum Pflichtteil gehört, nennt sich verfügbare Quote. Gibt es keine Erben, dann entfällt der Pflichtteil und der Erblasser kann mit seiner Hinterlassenschaft tun, was ihm beliebt. Ab 2023 verfällt der Pflichtteil für den Ehegatten zudem, wenn der Erblasser während eines Scheidungsverfahrens verstirbt.
In der Schweiz gilt Testierfreiheit. Das bedeutet: Es steht dem Erblasser vollkommen frei, seine Erbschaft zu regeln – abgesehen vom Pflichtteil. Er besitzt volle Verfügungsgewalt über sein Erbe und kann Erben frei ebenso bestimmen wie die Erbmasse. Das Erbrecht der Schweiz richtet sich nach dem generellen Schweizer Recht, welches seinen Bürgern volle Verfügungsgewalt über ihr Eigentum garantiert. Allerdings muss das Testament die Vorschriften des Schweizer Erbrechtes einhalten. Formfehler können das Testament ungültig machen.
Im Testament lassen sich Auflagen und Bedingungen für ein Erbe stellen. Einzelne Gegenstände können als Vermächtnisse oder Legaten an bestimmte Personen vererbt werden. Die letztwillige Verfügung kann in einer mündlichen, eigenhändigen oder öffentlichen Form bestehen. Lediglich die öffentliche Verfügung ist eine amtliche Urkunde. Diese geht an den für den Kanton zuständigen Notar oder Beamten. Ausserdem müssen zwei Zeugen bekunden, dass der Inhalt dem Willen des Erblassers entspricht.
Die eigenhändige Verfügung muss vom Erblasser mit Unterschrift und Datumsangabe selbst verfasst sein. Zeugen sind nicht notwendig. Mündliche Testamente sind nur erlaubt, wenn es für den Testierenden keine Möglichkeit mehr gibt, ein ordentliches Testament zu verfassen. Beim mündlichen Testament sind Zeugen notwendig.
Die Erbschaftssteuer bezahlen die Erben, nachdem sie den Nachlass übernehmen. Die Höhe hängt von mehreren Faktoren ab. Der Wert des Vermögens bestimmt, wie viel Steuern die Erbenden zahlen müssen. Ausserdem ist die verwandtschaftliche Nähe zum Verstorbenen wichtig. Je näher verwandt der Erbe zum Verstorbenen ist, desto geringer in der Regel die Steuern. Zuwendungen von persönlichen Gegenständen und Gegenstände aus dem Hausrat werden meist nicht besteuert. Genauere Informationen liefert dir dein kantonales Steueramt. Weiterhin gibt es die Schenkungssteuer. Unter die Schenkungssteuer fallen freiwillige und unentgeltliche Zuwendungen, während die beteiligten noch leben. Mit der Schenkungssteuer will der Staat verhindern, dass die Erbschaftssteuer umgangen wird. Auch hier liefern die kantonalen Steuerämter genauere Informationen.
Welche Erbteilung bei internationalen Staatszugehörigkeiten zur Anwendung kommt, kann mitunter zu gerichtlichen Streitfragen führen. Das lässt sich vermeiden, indem der Erblasser die Verhältnisse in einem Testament klärt. Handelt es sich um einen internationalen Bürger mit Wohnsitz in der Schweiz, der auf Schweizer Boden verstirbt, dann erfolgt die Erbteilung nach dem Schweizer Recht. Internationale Erblassende haben allerdings die Möglichkeit, in ihrem Testament das Erbrecht ihres Heimatlandes geltend zu machen. Ist der Verstorbene Schweizer und hat er Immobilienvermögen auf internationalem Boden, gilt das Schweizer Recht.
Ein Anwalt kann dabei helfen, das Vermögen steuersparend zu vererben oder Rechtsstreitigkeiten zu klären. Der Anwalt kann
Ausserdem kann er bei der Testamentsauslegung helfen, sollten Unklarheiten bestehen. Viele Anwälte für Erbrecht sind auch Testamentsvollstrecker.
Die Erben können das Erbe komplett ausschlagen. Nach dem Erbrecht der Schweiz haben sie dafür eine dreimonatige Frist nach dem Tod des Erblassers. Die Erben können eine Offenlegung der finanziellen Vorgeschichte des Verstorbenen verlangen. Denn manchmal kommen mit dem Erbe auch Schulden. In diesem Fall können die Erben die Erbschaft komplett ausschlagen oder eine amtliche Liquidation der Schulden verlangen.
Der Ausländeranteil der in der Schweiz lebenden Menschen beträgt inzwischen über ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Das zeigt zum einen, wie attraktiv die Schweiz zum Arbeiten und Leben ist. Doch nicht nur wegen einer Anstellung ziehen Menschen in das Land. Zahlreiche hier lebende Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind etwa Studierende oder Rentner. Ausserdem beteiligt sich die Schweiz an den internationalen Bemühungen, Flüchtlinge in Notlagen aufzunehmen. Für alle diese und weitere Personengruppen gibt es eigene Regelungen, die den Aufenthaltsstatus betreffen. Hier verraten wir dir alles Wissenswerte zur Aufenthaltsbewilligung für ausländische Staatsangehörige.
Mit einer Trennung ändert sich oft das ganze Leben. Eine Scheidung betrifft nicht nur die Änderung des Lebensstils, der Wohnverhältnisse oder den Umgang mit gemeinsamen Kindern – oft stehen auch finanzielle Sorgen im Vordergrund. Aus diesem Grunde ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein und sich im Vorhinein ausreichend Wissen bezüglich möglicher finanzieller Aspekte anzueignen. Insbesondere zum Thema nachehelicher Unterhalt tauchen vermehrt Fragen auf. Die häufigsten sollen in diesem Artikel beantwortet werden.
Noch gibt es in der Schweiz keine anerkannte Rechtsform zwischen dem ungeregelten Konkubinat und der gesetzlich geregelten Ehe. Jedoch haben Paare dabei durchaus einen gewissen Spielraum. Das Schweizer Eherecht ist im Zivilgesetzbuch geregelt. Welche Voraussetzunge für die Eheschliessung erfüllt sein müssen und welche Gesetze und Regeln in der Ehe gelten, erfährst du in diesem Artikel.
In bestimmten Ländern, darunter auch in der Schweiz, ist der Begriff der Retention im Recht weiterhin geläufig und wird entsprechend unter der Bezeichnung angewendet. Das Retentionsrecht soll vor allem den Gläubiger schützen und die Zahlungsmoralität des Schuldners verbessern. Eine Sache darf so lange einbehalten werden, bis die Schuld und Forderung beglichen ist. Bei einer Zahlungsunfähigkeit des Schuldners darf der Gläubiger das Pfand behalten oder weiter veräussern.
Völkerrecht, Strafrecht, Staatsrecht – das öffentliche Recht ist ein weites Feld. Während das Privatrecht die Rechtsbeziehungen zwischen privaten Personen regelt, befasst sich öffentliches Recht mit den Rechtsbeziehungen zwischen den Bürgern und dem Staat. Was alles gehört zu diesem Rechtsbereich? In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.
Wer mit dem Urteil eines Gerichts in seinem Kanton nicht einverstanden ist, muss das nicht einfach hinnehmen. Im Zweifel hat jeder Schweizer das Recht, sich an die Bundesgerichte zu wenden. Als oberste rechtliche und richterliche Instanz entscheiden die Bundesgerichte über bereits gefällte Urteile und tragen so dazu bei, dass Gesetze und Klauseln einheitlich im gesamten Land angewendet werden. Welche weiteren Gerichte es auf Bundesebene neben dem Bundesgericht gibt und welche Zielsetzungen sie verfolgen, verrät dir der Überblick auf unserer Vergleichsplattform zu den wichtigsten Fragen rund um die Schweizer Bundesgerichte.