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Geschwindigkeitsübertretung Schweiz: Empfindliche Sanktionen für Schnellfahrer

Geschwindigkeitsübertretung Schweiz: Empfindliche Sanktionen für Schnellfahrer

Die Sicherheit ist auf Schweizer Strassen oberstes Gebot. Dafür initiierte der Bund 2013 das Programm Via sicura mit zahlreichen Massnahmen für Fahrzeuglenker. Im Visier sind insbesondere Geschwindigkeitsübertretungen: Raser riskieren schwere Sanktionen, wie die Beschlagnahmung ihres Fahrzeugs und Strafverfahren. Ein eventuelles Strafmass ist auch der Entzug des Führerausweises, den der Fahrzeuglenker nicht automatisch zurückbekommt. Eidgenossen und Urlauber tun gut daran, sich an das Tempolimit zu halten. Wer schneller unterwegs ist als die Schweiz erlaubt, macht unliebsame Bekanntschaft mit der Schweizer Polizei. Wir informieren, welche Sanktionen dich bei Verkehrsregelverletzungen erwarten und ob für Deutsche ein Vollstreckungsabkommen existiert.

Welche Höchstgeschwindigkeiten muss ich auf Landstrassen und Autobahnen beachten?

Grundsätzlich gilt für alle Fahrzeugarten ausserorts auf Landstrassen 80 Stundenkilometer und innerorts 50 Stundenkilometer. Auf Autostrassen und Autobahnen bestimmt die Fahrzeugart, mit welcher Höchstgeschwindigkeit du in der Schweiz unterwegs sein darfst. Unterschiedliche Regelungen gelten für Pkw, Pkw mit Anhänger (Wohnwagen), Lkw und Busse:

  1. Pkw dürfen auf Autostrassen 100 Stundenkilometer fahren und auf Autobahnen 120.
  2. Lkw sind begrenzt auf 80 Stundenkilometer auf Autostrassen und Autobahnen. Das gilt auch für Pkw mit Anhänger.
  3. Busse sind auf 100 Stundenkilometer beschränkt sowohl auf Autostrassen als auch Autobahnen.

Zu jeder grundsätzlichen Regelung gibt es natürlich Ausnahmen. Daher sind Fahrzeuglenker angehalten, auf die signalisierten Geschwindigkeiten zu achten. Die Gründe für diese sind unterschiedlich und umfassen etwa Baustellen, hohe Verkehrsbelastung, hohe Schadstoffwerte oder Lärmschutz. Innerorts sind mitunter Tempo-30-Zonen ausgewiesen. Damit gilt in der Schweiz wie überall: Augen auf im Strassenverkehr und Geschwindigkeitsbegrenzungen beachten.

Wo finde ich ein eventuelles Strafmass für Geschwindigkeitsübertretungen in der Schweiz?

Die Sanktionen für Geschwindigkeitsübertretungen sind im V. Titel des Strassenverkehrsgesetzes geregelt. Artikel 90 beschäftigt sich mit der Verletzung der Verkehrsregeln. Dabei ist genau geregelt, wann mit Busse bestraft wird und wann eine Geld- oder sogar Freiheitsstrafe droht. Ein eventuelles Strafmass für das Bussgeld ist wiederum im Bussenkatalog enthalten. Dabei handelt es sich jedoch nur um bundesweite Empfehlungen. Die Höhe der Bussen fällt kantonal unterschiedlich aus.

Wann muss ich bei einer Geschwindigkeitsübertretung in der Schweiz mit einem Strafverfahren rechnen?

Die Schweiz kennt bei Geschwindigkeitsüberschreitungen keine Gnade. Für dich bedeutet das, dass du bereits ab einem Stundenkilometer über dem Geschwindigkeitslimit zahlst. Dabei hängt ein eventuelles Strafmass vom Verstoss ab. Mit folgenden Bussen und Strafen musst du rechnen, wenn du zu schnell fährst:

  1. 1-15 Stundenkilometer: gestaffelte Bussen innerorts, ausserorts und auf Autobahnen
  2. 16-20 Stundenkilometer: empfindliche Bussen ausserorts und ein Strafverfahren innerorts
  3. 21-25 Stundenkilometer: hohe Busse auf Autobahnen, Strafverfahren inner- und ausserorts

Fährst du mit krass überhöhter Geschwindigkeit, musst du mit einem Verfahren rechnen. Laut Strassenverkehrsgesetz drohen Freiheitsstrafen für Fahrzeuglenker, die eine Gefahr für die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer darstellen. Richtig teuer wird es für Raser, die auf Schweizer Autobahnen über 80 Stundenkilometer über dem Limit unterwegs sind, denn: Raserei gilt als Straftat. Die Schweizer Polizei greift hier hart durch und beschlagnahmt mitunter das Auto. Entweder du kaufst dann dein Fahrzeug zurück oder der Erlös fliesst in die Staatskasse – eine Entscheidung des Richters.

Wie sieht die Toleranz bei der Geschwindigkeitsübertretung aus und welche Sicherheitsmarge gilt?

Die sogenannte Sicherheitsmarge bezeichnet den Toleranzabzug bei Blitzern in der Schweiz. Sie hängt vom Messgerät und der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit ab. Dabei gibt es Empfehlungen des Bundes, die kantonal allerdings abweichen können. Der Abzug ist –gestaffelt bei gefahrenen Geschwindigkeiten von 100 bis über 150 Stundenkilometern:

  1. Festes Lasermessgerät: 3 bis 5 Stundenkilometer
  2. Stationäre Radaranlage: 5 bis 7 Stundenkilometer
  3. Mobile Radaranlage: 7 bis 9 Stundenkilometer

Geschwindigkeitsübertretung als deutscher Staatsbürger – gibt es ein Vollstreckungsabkommen mit der Schweizer Polizei?

Wer sich als deutscher Staatsbürger nicht an die Höchstgeschwindigkeiten in der Schweiz hält, kann sich entweder auf eine unerfreuliche Begegnung mit der Schweizer Polizei oder ebenso unerfreuliche Post gefasst machen. Die Verlockung ist natürlich gross, einen hohen Bussgeldbescheid zu ignorieren. Es besteht auch kein Vollstreckungsabkommen zwischen beiden Ländern, sodass der Bundesbürger nichts befürchten müsste. Auch ein in der Schweiz verhängtes Fahrverbot gilt nur dort. Reist du als Deutscher allerdings wieder in die Schweiz ein, wird die Busse dort von der Schweizer Polizei vollstreckt.

Was ist der Unterschied zwischen Bussen und Geldstrafen?

Bei einer Busse ist die Höhe vorgeschrieben, auch wenn sie kantonal unterschiedlich ist. Bei der Geldstrafe sieht es anders aus. Sie greift bei einer groben Verkehrsregelverletzung. Eine Geldstrafe ist immer mit einer Strafanzeige verbunden und eventuell sogar mit dem Entzug des Führerausweises. Kommt es zu einem Strafverfahren, droht auch eine Freiheitsstrafe. Die Höhe der Geldstrafe legt das Gericht fest. Dabei berücksichtigt der Richter die finanzielle Situation des Temposünders.

Wann verjährt eine Sanktion wegen Geschwindigkeitsübertretung in der Schweiz?

Eine Busse verjährt nach drei Jahren und kann dann nicht mehr vollstreckt werden. Die Verjährungsfrist bei Straftaten hingegen regelt das Strafgesetzbuch der Schweiz.

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